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Fliegen mit Hund

Welche Fluggesellschaften

Hunde in der

Kabine oder im Frachtraum dulden

s gibt sogar die Möglichkeit, dass Sie Ihren Hund im

Flugzeug mitnehmen. Hundehalter müssen sich aber

mit den rechtlichen Vorschriften befassen. Innerhalb

der EU ist seit Oktober 2004 ein EU-Heimtierausweis er-

forderlich. Darin werden Informationen über den Gesund-

heitszustand des Tieres, seine Registrierungsnummer so-

wie Nachweise über Impfungen etwa gegen Tollwut fest-

gehalten.

Wichtig ist dann, die genauen Reisebestimmungen des

Ziellandes zu kennen. Von Land zu Land können etwa Lei-

nen– und Maulkorbpflicht, die Liste mit verbotenen Hunde-

rassen („Kampfhunde“) und erforderliche Behandlungen

gegen Parasiten variieren. Seit 2011 ist die Kennzeich-

nung eines Tieres mit einem Mikrochip innerhalb der EU

Pflicht. Nähere Informationen dazu erteilt der Zoll.

Grundsätzlich gilt: Nicht bei jeder Airline sind Tiere erlaubt.

Bei Easyjet und Ryanair zum Beispiel dürfen Tiere nicht an

Bord. Bei Eurowings ist lediglich die Mitnahme von leich-

ten Hunden oder Welpen sowie Katzen mit einem Gewicht

von maximal acht Kilo (inklusive Transporttasche) in der

Kabine möglich. Die Tiere werden im Fußraum unter dem

Vordersitz verstaut und dürfen während des Fluges nicht

herausgenommen werden. Für den Transport von Boxen

mit größeren Hunden im Gepäckraum sind die Eurowings-

Maschinen nicht flächendeckend ausgestattet.

Beim Ferienflieger Tuifly wurden 2017 rund 10.000 Hunde

und Katzen gezählt. „5.400 Tiere wurden dabei im Fracht-

raum befördert, 4.700 Tiere sind in der Kabine mitgeflo-

gen“, sagt Sprecher Sören Ladhof. Erlaubt ist ein maxima-

les Gesamtgewicht von sechs Kilo, wenn Hund oder Katze

in der Kabine mitfliegen. Die Zahl der Tiere pro Flug ist be-

grenzt, daher sollte der Vierbeiner früh angemeldet wer-

den.

Bei Lufthansa muss jedes Tier spätestens 24 Stunden vor

Abflug angemeldet und bestätigt sein. Passagiere, die ihr

Tier (bis acht Kilo) in der Kabine mitnehmen wollen sollten

etwa zwei Stunden vor Abflug am Check-in erscheinen.

Generell sie die Mitnahme in jeder Reiseklasse möglich. In

Transporttaschen sind Hunde und Katzen sogar Aufenthal-

te in den Lufthansa-Lounges erlaubt. Für den Fall, dass

der Mitflug im Frachtraum geplant ist, sollten sich die Pas-

sagiere etwa drei Stunden vor Abflug am Schalter für

Sperrgepäck melden.

„Für den Transport von Tieren im Flugzeug gibt es Vorga-

ben des Airline-Dachverbandes IATA. Am Flughafen Mün-

chen hat Lufhansa-Mitarbeiterin Kerstin Lindner, die unter

anderem für die Heimtierabfertigung am Boden zuständig

ist, mit ihrem Team ein waches Auge auf die Transportbo-

xen. Die sogenannten Kennel werden am Sperrgepäck-

schalter abgegeben und von dort zum Frachtraum der Ma-

schine gebracht. Ob die Größe der Box passt, wird bereits

am Check-in überprüft. „Der Hund bzw. die Katze müssen

darin stehen können. Sie sollten sich drehen, liegen und

eine natürliche Haltung einnehmen können“, sagt Lindner.

Die Expertin legt Wert darauf, dass die Tiere einen wa-

chen und aufgeweckten Eindruck machen: „Sie dürfen

nicht verletzt, frisch operiert oder krank sein.“ Nur wenn

Hund oder Katze auf Ansprache reagieren und klare Au-

gen haben, gibt sie ihr Okay: „ready to fly“. Allerdings sind

nicht alle Hunderassen zugelassen. Kampfhunde zum Bei-

spiel müssen am Boden bleiben.

Die Expertin rät, die Notwendigkeit eines Fluges genau ab-

zuwägen. Sarah Ross, Heimtierexpertin der Tierschutz-

Stiftung Vier Pfoten, ergänzt: „Für Tiere ist Fliegen sehr

anstrengend, das sollte nicht unterschätzt werden.“ Um die

Reise so angenehm wie möglich zu gestalten empfiehlt die

Heimtierexpertin, für den Flug zu trainieren. „Das Aushar-

ren in der Transportbox und auch das „sich darin wohlfüh-

len kann mit Training erreicht werden“, sagte Ross.

Tiere sollte man grundsätzlich nicht angeleint in der Box

lassen, andernfalls droht Strangulierungsgefahr. Bereits

mehrere Stunden vor dem Flug die Gabe von Futter ver-

meiden - Luftveränderung, Geräusche und Stress können

sonst zu Übelkeit und Erbrechen führen. Platz und Luft in

der Box nicht mit Spielzeug oder Decken einschränken.

Luftzirkulation muss gewährleistet sein. Keine Plastiktüten

und kein Futter in die Box legen. Keine Beruhigungsmittel

ohne ärztliche Rücksprache geben.

Hunde und Katzen schon lange vor dem geplanten Flug

an die Transportbox gewöhnen. Die Box mit einer Decke

auslegen, die das Tier kennt, und mit saugstarkem Vlies.

Kurz vor der Übergabe in die Obhut der Airline noch eine

Runde mit dem Hund gehen. Zwei von außen befüllbare

Wassernäpfe an der Box befestigen. Einen davon mit

Wasser füllen, den anderen mit Eiswürfeln bestücken oder

komplett gefroren anbringen. Rollen an der Box abmontie-

ren, damit diese im Frachtraum fest steht. Aufkleber mit

Adresse und Handynummer des Halters sowie Namen des

Tieres auf der Box befestigen.

Und was kostet das Fliegen mit Hund oder Katze? Bei Tu-

ifly 40 Euro in der Kabine, 60 Euro im Gepäckraum. Dies

gilt für internationale Flüge. Bei kurzfristiger Anmeldung

beim Check-in: zusätzliche Bearbeitungsgebühr von 25

Euro. Bei Eurowings 55 Euro in der Kabine. Bei Lufthansa

zwischen 50 Euro (innerdeutsche Strecken) und 110 Euro

(interkontinentale Routen) in der Kabine, im Frachtraum

entsprechend 80 oder 190 Euro.